Foto: Marianne Schlösser

Nördliche Entenwale im Kaldbaksfjørður

Im Moment sind die Färöer – auf unbestimmte Zeit – um eine Attraktion reicher. Anfang Juli hielt sich eine Gruppe von Nördlichen Entenwalen (Hyperoodon ampullatus), bestehend aus drei Tieren, für mehrere Tage im Skálafjørður auf. Diese Tiere leben normalerweise auf dem offenen Meer und kommen dem Land nicht so nahe. Es wurde vermutet, dass die Tiere nicht mehr aus dem Fjord herausfinden. Doch nach einigen Tagen waren sie verschwunden – nur um kurz darauf im Kaldbaksfjørður aufzutauchen, wo sie sich nun seit ungefähr Mitte Juli aufhalten.

Sie schwimmen unablässig auf und ab, strecken die Köpfe aus dem Wasser, schlagen mit den Schwanzflossen und ganz Glückliche können beobachten, wie sie aus dem Wasser springen. Nicht nur für Touristen ist dies eine unerwartete Attraktion, auch die Färinger pilgern in Scharen zum Kaldbaksfjørður, wo die vielen parkenden Autos am Straßenrand schon mal zur Verärgerung der Autofahrer führen, die nicht an Walen interessiert sind. So sehr, dass nun auch die Polizei eingeschritten ist und an die Walfans appelliert, sich an die Verkehrsregeln zu halten, nicht plötzlich abzubremsen, nicht einfach ohne auf den Verkehr zu achten auf die Straße zu springen und die Autos so abzustellen, dass sie den fließenden Verkehr möglichst wenig behindern.

Warum sich die Entenwale so lange im Fjord aufhalten, ist nicht ganz klar. Gefällt es ihnen dort so gut oder finden sie keinen Weg nach draußen? Für die Menschen ist es jedenfalls eine tolle Möglichkeit, diese großen und faszinierenden Tiere aus der Nähe zu beobachten, denn die Wale schwimmen meist nur wenige Meter vom Land entfernt und präsentieren sich den Menschen regelrecht. Mittlerweile existieren zahlreiche Fotos, Videos und Drohnenaufnahmen der Tiere. Die Frage ist: Wie lange bleibt es so?

(as)