Disa und ihr Hengstfohlen Óðin (Foto: Anne Schlösser)

Neue Hoffnung für das Färöerpony

Wie man im aktuellen Tjaldur zu lesen kann, ist das Färöerpony noch immer in großer Gefahr auszusterben. Dies liegt zum einen daran, dass es auf den Färöern selbst zu wenig Interesse an den Tieren gibt, aber auch daran, dass die Politik kein Interesse daran hat, die Art zu erhalten und dafür zu sorgen, dass die Tiere legal ausgeführt werden dürfen. Denn außerhalb der Färöer gibt es durchaus Interessenten für das Färöerpony.

Der Felagið Føroysk Ross, der Verein zur Rettung des Färöerponys, hat daher in den letzten Jahren vermehrt den Fokus auf Öffentlichkeitsarbeit gerichtet und dafür gearbeitet, dass die Pferderasse bekannter wird und auf ihre Situation aufmerksam gemacht wird.

Dies hat nun erste Früchte getragen, denn der Verein hat von einem unbekannten Wohltäter eine enorme Spende über 1,5 Millionen DKK (rund 200.000 €) erhalten, die nun für ein besonderes Experiment genutzt werden soll: Bekanntermaßen ist die Ausfuhr von Färöerponys bisher nicht erlaubt. Legal können jedoch Islandpferde ein- und ausgeführt werden. Daher sollen nun auf natürlichem Wege 10 färöische Stuten befruchtet werden. Die Embryonen werden dann den Tieren entnommen und 10 Islandpferdestuten eingepflanzt. Die trächtigen Stuten sollen dann zurück nach Dänemark gebracht werden, wo sie, wenn alles gut läuft, die Fohlen zur Welt bringen werden. Somit ist ein legaler, wenn auch komplizierter und sicher nicht risikofreier Weg gefunden worden, Färöerponys auszuführen.

Der Rest des Geldes soll für einen Dokumentarfilm verwendet werden, der diese Arbeiten festhalten und weiterhin Aufmerksamkeit auf die gefährdete Pferderasse ziehen soll. Es bleibt zu hoffen, dass das Vorhaben auch so klappt wie vorgesehen, denn künstliche Befruchtung bzw. das Verpflanzen von Embryonen ist natürlich ein Risiko, das auch schiefgehen kann. Es zeigt aber auch, wie verzweifelt mittlerweile um das Überleben dieser einzigartigen Rasse gekämpft werden muss.

(as)