(Foto: M. Schlösser)

Vorgezogene Neuwahlen auf den Färöern am 8. Dezember

Nach politisch turbulenten Tagen wird auf den Färöern bereits Anfang Dezember ein neues Parlament gewählt, wie Regierungschef Bárdur á Steig Nielsen laut des färöischen Rundfunksenders KVF mitteilte. Zuvor hatte er Jenis av Rana, den Minister für auswärtige Angelegenheiten und Kultur, entlassen, nachdem dieser „andere Minister öffentlich dazu aufgerufen hat, sich den Anordnungen des Ministerpräsidenten direkt zu widersetzen“, wie á Steig sagte. Av Rana, der auch langjähriger Chef der christlich-konservativen Zentrumspartei Midflokkurin ist, hatte im Oktober im Vorfeld der Parlamentswahlen in Dänemark erklärt, er können den Chef der dänischen Konservativen, den offen schwulen Politiker Søren Pape Poulsen, wegen seiner sexuellen Orientierung nicht als dänischen Ministerpräsidenten unterstützen. Wörtlich sagte er in einem Radiointerview: "Das steht außer Frage: Als sogenannter Homosexueller zu leben, widerspricht sowohl meinen Werten als auch jenen, die meiner Partei und wohl auch dem färöischen Volk wichtig sind." Dies führte zu heftigen Protesten auf den Färöern. Der christlich-konservative Politiker war bereits in den Vorjahren mehrfach durch queerfeindliche Aussagen aufgefallen. Durch den Bruch der Dreierkoalition hat der Bárdur á Steig Nielsen keine Mehrheit mehr im Løgting, dem färöischen Parlament. Ursprünglich war die nächste Parlamentswahl erst für den Spätsommer 2023 vorgesehen.

(msm - kvf.fo)